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- Kneecap
- Album
- Drum And Bass
- Hip-Hop
- Trap
- Heavenly
- 16.06.2024
- von Markus Soellner
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Willkommen Freunde der feinen Künste und Hörfreuden. Das Belfaster Trio Kneecap wird eure gediegene Unterhaltung, ähnlich wie die Beastie Boys in den 80ern, mit reichlich Krach und Krawall sprengen, dabei politische Parolen phrasieren, neue Wortschöpfungen für Drogen kreieren und das alles im angesagten Mundart-Rap.
Die beiden irischen Rapper Mo Chara und Móglaí Bap sowie ihr DJ Provai lassen uns an ihrer steten Auseinandersetzungen mit der Obrigkeit teilhaben und geben uns dennoch das Gefühl, dass ihr Leben nur im Drogenrausch zu ertragen ist. Ihr Debütalbum “Fine Art” schwankt zwischen irischen Raps, britischem Drum and Bass und Hip-Hop, der erst relativ spät relevant wird.
Der erste Track wabert noch flackernd im MDMA Rausch und beschwört eben jenen auf “3Cag”. Der Titeltrack feuert Rapzeilen wie Gatlingfeuer, packt das Drum and Bass Feuerwerk aus und lässt nur vermuten, auf welchen Substanzen man das Ganze als “Fine Art” bezeichnen könnte.
Wer sich noch an “Smack My Bitch Up” von The Prodigy erinnert, findet bei “Ibh Fiacha Linne” wohl die Fortsetzung.
“Unsere Schulden” werden hier mit hochfrequent schrammelnden Beats, sägenden Effekten und einem infernal rappenden Duo gleich doppelt zurückbezahlt, wenn kurz darauf “I’m Flush” das Tempo ins Irrwitzige erhöht. Die Synthesizer knallen aus allen Sicherungen und die aufmüpfigen Iren liefern Wortkaskaden.
Das Akkord- Fließband in Richtung Eingängigkeit verlassen Kneecap erst mit “Better Way To Live”. Auf englisch rappend spielt das Duo seine Stärken auf weichgeklopften Teppichbeats aus, welche die sozialkritischen Texte erstaunlich leichtfüßig ins Gehör tragen.
Auch “Sick In The Head” bleibt dem Rezept treu und präsentiert sich mit gepitchten Beats auf Ping-Pong spielenden Rap-Parts.
Die psychischen Krisen der jungen Iren haben eher weniger mit “Love Making” zu tun. Einem auf Trip-Hop ausgelegten Lounger, der sein Bassfundament dazu nutzt, die quirligen, tackernden Drums tanzbar zu präsentieren. Der Dancefloor-Refrain macht den Song letztendlich zum Clubhit und die rebellischen Iren chartstauglich.
Im harten irischen Dialekt trollt sich “Drug Dealin Pagans” durch flötende Tonwelten, fährt die “Harrow Road” elektrisch vibrierende Basslines auf und bringt etwas, dass sich Rapflow nennen kann mit ins Spiel.
Das knarzende, vibrierende Soundkonstrukt wird durch die beiden Mikro-Protagonisten zur Prachtstraße für eindringliche Textzeilen. Doch sowohl das houselastig tanzende “Parful” als auch das Videogameeffekte ballernde “Rhino Ket” können nicht an die Hörtauglichkeit der vorangegangenen Tracks anschließen.
Erst “Way Too Much” zeigt sich nochmal von der eingängigen Seite. Mit Klavier und mehrstimmigem Refrain wirft man die R&B-Maschine an, die doch tatsächlich als “Fine Art” durchgeht.
Die streitbaren Iren wissen darum, wie polarisierend sie auftreten, weshalb sie nicht erst einmal mit dem Gesetz in Berührung kamen und auch aktuell in einem Rechtsstreit aufgrund von Fördergeldzahlungen sind.
Der krude Mix aus hartem Drum and Bass mit einem deutlich verträglicherem Hip-Hop-Sound sorgt für Aufmerksamkeit, aber auch für eine Ambivalenz im Gesamthörvergnügen. Doch Kneecap wissen zu überzeugen, auch wenn nicht alles “Fine Art” ist.
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